SRG

«Play Suisse» - SRF lädt zum Streamen ein. Das geht so:

1. erst ganz unverdächtig, 2. dann aber kommen die Krallen.
SRG SRG

Um «Play Suisse» nutzen zu koennen, musst du ein Benutzerkonto einrichten (Abb. oben) oder dich bei einem der 4 in den USA beheimateten Playern anmelden. SRG setzt beim Einrichten eines Kontos voraus, dass Du erst deine Mailadresse einträgst. Dann wird die Einwilligung "in die Datenbearbeitung" (!) abgibst und die Nutzungsbedingungen akzeptierst, indem Du einen Haken in die beiden Kästchen setzest (vgl. gelbe Markierungen in der Abb.).

Du bist dabei der Meinung, Dich in der Schweiz beim Schweizer Fernsehen auf dessen Webseite einzuloggen und rechnest nicht damit, dass Deine Login-Daten statt bei SRG SSR bei Microsoft in den USA landen. Das ist ersichtlich aus der Webadresse (URL): https://srgssrlogin.b2clogin.com/srgssrlogin.onmicrosoft.com
Wie alle grossen Player in den USA ist auch Microsoft verpflichtet, ihre Daten den Geheimdiensten zur Verfügung zu stellen.

Was schreibt SRG SSR dazu? (Auszüge)
- "Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) nimmt den Schutz Ihrer Daten ernst."
- "Die Nutzer und Nutzerinnen haben die Möglichkeit, die gebührenfinanzierten Inhalte und Dienste auch ohne Angaben von Personendaten zu verwenden."
- "Bei jedem Anmeldevorgang sammelt der Social-Login-Anbieter* Daten über Sie." *Facebook, Twitter, Instagram, TikTok, ...
- "Dienstleister werden in der Regel als sogenannte Auftragsbearbeiter eingebunden, die Personendaten der Nutzer und Nutzerinnen unseres Online-Angebots nur nach unseren Weisungen bearbeiten dürfen." - Dass die grossen Player in den USA all ihre Daten automatisch den Geheimdiensten zur Verfügung stellen müssen, steht hier nicht. In China weiss der Staat sowieso alles und jedes, also auch alles von und zu und über Deine Anmeldung und Nutzung bei TikTok.
- "Ihre Social-Login-Verknüpfung müssen Sie bei Ihrem Social-Login-Anbieter deaktivieren. Dies ist regelmässig in den jeweiligen (Privatsphäre-)Einstellungen möglich." Das stimmt; Recherchen haben gezeigt, dass grosse Social-Media-Player auch danach noch die Daten weiter reichen (müssen)...

DAS VERDAMMTE KLEINGEDRUCKTE und noch schlimmer: das NICHTGEDRUCKTE!

In der «Privacy Policy» sichert sich SRG SSR iuristisch ab: «Wir geben Personendaten auch an Dritte beziehungsweise Auftragsbearbeiter weiter, die ihren Sitz nicht in der Schweiz und in Nicht-EU/EWR-Ländern haben. In diesem Fall stellen wir vor der Weitergabe sicher, dass beim Empfänger entweder ein angemessenes Datenschutzniveau besteht oder eine Einwilligung unserer Nutzer und Nutzerinnen vorliegt.» Da stellt sich die Frage, wer ist also am Schluss der Löli?

Du bist selber schuld, wenn du in die beiden Kästchen einen Haken setzst. NUR: Wenn du die beiden Haken nicht setzest, kannst Du «Play Suisse» nicht nutzen... wenns hilft, ein kleiner Trost: Du bist nicht alleine, schon 190’000 Personen in der Schweiz haben das bisher getan.

Peinlich: SRG SSR sagt, sie hätten keine Alternative zu Microsoft. Kein Anbieter in der Schweiz/EU könne das Login zu «Play Suisse» verwalten. Was sind das für Hampelmänner und -frauen bei SRG/SSR! Oder sind die einfach nur "naiv bis an Bach abe"? Oder gehen die wissentlich fahrlässig mit unsern Kontodaten um?

Bei SRG SSR arbeiten Fachleute für Wissenschaft und Digitalität. In Interviews machen die einen guten Eindruck. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese dieses Anmeldeverfahren gut finden...

Es gibt einen Ausweg mit Wegwerf-Adressen! Mir ist das nicht gerade sympathisch, aber es löst hier das zentrale Problem auf einfache Art und Weise. So gehts..

31. jan 2021 - www.lupi.ch