10 Tipps für Ihre Privatsphäre im Internet (PCTipp 28. jan 2020)

Frohen Datenschutztag! Ob mit dem Smartphone oder mit dem PC: Wenn Sie viel im Internet unterwegs sind, gibt es von uns einige Datenschutztipps, damit Sie auch wirklich sicher surfen.
von Florian Bodoky, Simon Gröflin

1. Verwenden Sie eine Firewall und einen Virenschutz

2. Spielen Sie wichtige Sicherheits-Updates immer ein

3. Nie dasselbe Passwort für mehrere Dienste 

4. Persönliche Daten schützen

5. Verwenden Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung

6. Googeln Sie sich selbst

7. Keine verdächtigen Mailanhänge öffnen

8. Surfen Sie anonym

9. Sichern Sie Ihre Daten regelmässig

10. Auf WhatsApp und Skype verzichten

1. Verwenden Sie eine Firewall und einen Virenschutz
Ohne einen aktuellen Virenschutz und eine Firewall sollten Sie nicht ins Netz. Windows hat zwar mit dem Windows Defender selber einen rudimentären Virenschutz an Bord, der standardmässig aktiviert ist. In Labortests kommt er aber nicht immer gut weg. 
Bei den kostenpflichtigen Produkten kann man etwa auf Lösungen wie «Kaspersky Internet Security», «G Data Internet Security» oder «Norton Internet Security» zurückgreifen. Denn oft ist eine Lizenz mit zusätzlichem Firewall-Schutz nicht viel teurer. Wichtig: Wenn Sie ein Antivirenprogramm installiert haben, sollten Sie es danach regelmässig updaten.

2. Spielen Sie wichtige Sicherheits-Updates immer ein
Wichtige Sicherheits-Updates kleben Sicherheitslecks zu, die sich Hacker und Cyberganoven bei Bekanntwerden schnell zunutze machen wollen. Auch bekannt gewordene Prozessorlücken wie Meltdown und Spectre sind triftige Gründe für wichtige Updates. Grundsätzlich schützen die neusten Betriebssysteme am besten gegen neue Gefahren. Sowohl beim Mac als auch beim PC gibt es drei wirksame Schutzebenen (Betriebssystem, Software und Treiber), die Sie regelmässig auf Updates prüfen sollten.

3. Nie dasselbe Passwort für mehrere Dienste
Nutzen Sie komplexe Passwörter, die sich nicht so leicht erraten lassen – und nutzen Sie NIE ein- und dasselbe Passwort für mehrere wichtige Dienste gleichzeitig. Verwenden Sie lange Zeichenfolgen, bestehend aus mehreren Buchstaben und Symbolen und einen Mix aus Gross- und Kleinbuchstaben. Verwenden Sie einen Passwort-Manager für mehrere Dienste. 

4. Persönliche Daten schützen
Seien Sie auch bei Aktivitäten wie Onlineshopping vorsichtig mit persönlichen Informationen. Wer sich bedeckt hält mit privaten Angaben wie Telefonnummer, Geburtsdatum und Adresse, macht es Cybergangstern schwerer, nach persönlichen Daten zu angeln. Denn genau darauf zielen Kriminelle ab: etwa, um an persönliche Kontodaten mittels gezielter Phishing-Versuche heranzukommen.

5. Verwenden Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung
Wenn Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einsetzen, erweitern Sie Ihr normales Passwort um eine zusätzliche Stufe. Das geschieht meistens über eine App, die an Ihre Telefonnummer gekoppelt ist. Sobald Sie sich bei einem Dienst wie Ihrem Google-Konto anmelden, müssen Sie sich dann temporär über eine zusätzliche PIN ausweisen, die Sie nur auf dem Smartphone zu sehen bekommen. Die meisten sozialen Netzwerke bieten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung an, auch WhatsApp oder der Fritz!Box-Router beherrschen die zweistufige Absicherung.

6. Googeln Sie sich selbst
In sozialen Medien wie Facebook und anderen überlegt man besser zweimal, für welchen Bekanntenkreis eine Mitteilung gedacht ist. Googeln Sie sich auch einmal selbst, denn Google ist sehr neugierig. Wenn Sie Social Media wie Facebook nicht ganz meiden können, probieren Sie es einmal mit einem abgespeckten Facebook-Profil oder durchforsten Sie Ihre eigenen Profileinstellungen.

a) Freunde in Listen verwalten: Durch das Verteilen Ihrer Facebook-Kontakte auf verschiedene Listen lässt sich der Zugriff auf Ihre Inhalte einfach auf eine oder mehrere Personengruppen beschränken. Dabei haben Sie auch die Möglichkeit, Listen für einzelne Personen anzulegen, um diese explizit von bestimmten Inhalten fernzuhalten. Beispielsweise muss Ihr Chef ja nicht erfahren, wie fidel der Kegelausflug am vergangenen Wochenende ausfiel. Klicken Sie auf der linken Seite im News Feed unter Entdecken auf Freundeslisten, um Freunde einer neuen Liste hinzuzufügen oder von dort zu entfernen.

b) Telefonnummer absichern: Damit die von Ihnen bei Facebook hinterlegte Telefonnummer nicht gleich zum nächsten Datenleck im Netz wird, sollten Sie diese vor dem Zugriff von Unbekannten sichern. Schränken Sie dazu in den Facebook-Einstellungen Ihres Accounts unter Privatsphäre die Auswahl der Personen ein, die bei Facebook über Ihre Telefonnummer nach Ihnen suchen dürfen.

c) Apps blockieren: Sie haben noch niemals Candy Crush Saga oder FarmVille gespielt und haben das auch nicht vor, bekommen aber ständig Einladungen zu diesen Spielen oder Benachrichtigungen zu den neuen Highscore-Errungenschaften Ihrer Freunde in diesen Spielen? Dann schalten Sie diese Nerv-Apps doch einfach ab. Das geht in den App-Einstellungen unter Einstellungen/Apps auch über einen zentralen Schalter bei Apps, Webseiten und Plugins, über den Sie sich mittels Bearbeiten die Plattform deaktivieren.

d) Sichtbarkeit von Beiträgen und Fotos: Falls Sie nicht wollen, dass alle Mitglieder des sozialen Netzwerks Ihre Facebook-Beiträge und -Fotos einsehen können, dann lässt sich deren Sichtbarkeit auch auf Ihre Freunde oder andere Kontaktlisten beschränken. Die entsprechenden Optionen dazu finden Sie in den Facebook-Einstellungen unter Privatsphäre.

e) Alte Beiträge verbergen: Sollten Sie bislang Ihre Beiträge nicht auf Ihre Facebook-Freunde oder eine andere Kontaktliste beschränkt haben, dann müssen Sie die Sichtbarkeit nicht für jeden Beitrag einzeln ändern. In den Facebook-Einstellungen unter Privatsphäre haben Sie die Möglichkeit, unter Deine Aktivität vergangene Beiträge einzuschränken.

f) Fotos und Alben schützen: Nicht nur in den globalen Einstellungen lässt sich die Sichtbarkeit Ihrer Fotos und Fotoalben einschränken. Sie können die Sichtbarkeit auch direkt am Bild beziehungsweise im Album anpassen. Über das Drop-down-Menü am Foto lässt sich die Sichtbarkeit beispielsweise auf Freunde oder andere Listen eingrenzen. In Fotoalben passen Sie analog gleich die Sichtbarkeit des gesamten Albums an.

g) Beiträge, Status-Updates und Links verbergen: Dasselbe Drop-down-Menü wie bei den Fotos und Alben finden Sie übrigens bei sämtlichen von Ihnen erstellten Beiträgen in Ihrer Facebook-Chronik. Egal, ob es sich dabei um Status-Meldungen, geteilte Links, Aufenthaltsorte oder Videos handelt: Alle Arten von Facebook-Inhalten können Sie über dieses kleine Drop-down-Menü schnell vor Unbefugten verbergen.

h) Freundschaftsanfragen einschränken: Um Belästigungen innerhalb des sozialen Netzwerks aus dem Weg zu gehen, bietet es sich ganz oben über das Freundschaftssymbol an, Freundschaftsanfragen auf Facebook einzuschränken. In den Facebook-Einstellungen haben Sie die Möglichkeit, beispielsweise nur Freundschaftsanfragen von Bekannten zweiten Grades, also von Freunden Ihrer Freunde, zuzulassen.

i) E-Mail-Adresse verbergen: In Facebook lassen sich Nutzer auch anhand der hinterlegten E-Mail-Adresse suchen und finden. Dies lässt sich allerdings ganz einfach unterbinden. Rufen Sie dazu in den Facebook-Einstellungen die Option unter Privatsphäre auf und schränken Sie die entsprechende Suchberechtigung beispielsweise auf Ihre Facebook-Freunde ein.

j) Facebook-Profil vor Google schützen: Facebook-Profile lassen sich auch über die Google-Suche finden. Falls Sie mit Ihrem Facebook-Profil nicht in den Trefferlisten der Suchmaschinen erscheinen möchten, dann entfernen Sie in den Facebook-Einstellungen das Häkchen. Beachten Sie: Diese Änderung wird von den Suchmaschinen nicht sofort übernommen. Bis Ihr Profil von Google verschwunden ist, könnte es ein wenig dauern.

7. Keine verdächtigen Mailanhänge öffnen
Phishing wird raffinierter. Mailanhänge sind das Einfallstor Nummer eins, wenn es ums Erschleichen persönlicher Informationen oder um Einschleusungsversuche von Malware geht. Öffnen Sie nie verdächtige Mailanhänge. Manche Nachahmer sind sogar sehr professionell darin, Sie per Maillinks auf nachgebaute Webseiten bekannter Dienstleister zu lotsen, um Kontoinformationen abzufangen. Man erkennt aber oft schon an den Links, dass es sich nicht um eine echte URL des Anbieters handeln kann.

8. Surfen Sie anonym
Vorsicht beim Surfen in öffentlichen WLANs! Die höchste Datensicherheit auf Ihren mobilen Geräten im Ausland erreichen Sie mit einem VPN zu Ihrem heimischen Router. PCtipp rät zu einer gewissen Zurückhaltung bei den mobilen VPN-Apps für Android. Viele Apps verschlüsseln den Datenverkehr nicht. Fürs anonyme Surfen im Netz gibt es verschiedene Wege.

9. Sichern Sie Ihre Daten regelmässig
In verschlüsselte Daten haben Betreiber und Cloud-Anbieter keinen Einblick. Sie können die Verschlüsselung Ihrer Daten vor dem Hochladen auch selber in die Hände nehmen. Dafür reichen oft schon die Mittel des Betriebssystems, ohne dass zusätzliche Software zu Hilfe genommen werden muss. Geht es um mehrere Ordner oder Dateien helfen kostenlose Packprogramme wie 7-Zip. Möglichkeiten, wie man private Dateien bedenkenlos aufs NAS oder in die Cloud schieben kann, bieten beispielsweise Synology, Cryptomator, DiskCryptor oder BoxCryptor. Statt dem US-amerikanischen Dropbox-Riesen gibt es mindestens acht helvetische Cloud-Alternativen.

10. Auf WhatsApp und Skype verzichten
Man kann sich überlegen, ob das zu Facebook gehörende WhatsApp wirklich der richtige Messenger ist. So gibts auch den Schweizer Messenger Threema oder Wire. Die Suche nach alternativen Messengern gestaltet sich allerdings nicht einfach, wenn man von WhatsApp und Skype wegkommen will – denn die Kommunikation fliesst nur, wenn auch das geschätzte Umfeld mitzieht.

Zurück zum eBlog