"Erdbeben an Schweizer Universitäten"

Der Bologna-Prozess ist im Anrollen. 1999 haben die Bildungsminister Europas beschlossen, das Hochschulsystem und die universitären Abschlüsse in ganz Europa anzugleichen. 33 Länder haben sich der "Bologna-Deklaration" angeschlossen.

"Die Schweizer Hochschulen stehen vor einer Reform, die in den nächsten 10 Jahren etwa die gleichen Veränderungen auslösen wird wie in den letzten 500 Jahren zusammen." (Peter Gomez, Rektor Uni St. Gallen)

Bachelor, Master oder PhD Swiss made (statt dipl., lic., Dr...)

Die Mobilität unter den universitären Hochschulen vereinfachen, die Studiengänge vergleichbar aufbauen, die Ausbildung auf ihre Qualität hin kontrollieren, die Studienzeit und Leistungsanforderung klarer regeln – das sind wesentliche Punkte der laufenden Studienreform. Durch die Reform soll die Schweiz zu einem Teil eines europäischen Bildungsraumes werden.

Die zentralen Anliegen sind:

  • Kompatibilität: Leistungspunktesystems (ECTS – Studieren nach Punkten)
  • Mobilität: vergleichbare Lehrpläne (Curricula), interuniversitäre Kooperations- und Mobilitätsprogramme
  • Qualitätssicherung: Qualitätskontrolle
  • Internationalisierung: Lehrpläne (Curricula), interuniversitäre Kooperations- und Mobilitätsprogramme, Übernahme des angelsächsischen Studiensystems (Bachelor/Master/ PhD)

Schweizerische Umsetzung

In der Schweiz soll bei der Umsetzung der Bologna-Deklaration die Autonomie der Hochschulen gewährleistet bleiben. «Allerdings hat die CRUS (Konferenz der Rektoren der schweiz. Universitäten) die Absicht, gewisse Rahmenbedingungen für die Gestaltung und Einführung der gestuften Studiengänge zu erarbeiten».

  • Durch die Studienreform darf die bisherige Qualität der Ausbildung nicht vermindert werden.
  • Jeder Studiengang soll einzeln auf die Einführung von Bachelor- und Masterabschlüsse überprüft werden. Es ist wünschenswert, die Umgestaltung der Studiengänge gesamtschweizerisch nach Fächern zu koordinieren.
  • Die Differenzierung zwischen universitären Hochschulen und Fachhochschulen ist beizubehalten.
  • Das in der Regel dreijährige Bachelorstudium umfasst eine wissenschaftliche Grundausbildung. Es soll die Möglichkeit offen halten, bei Halbzeit die Studienrichtung zu wechseln. Ausserdem soll während des Bachelorstudiums ein Aufenthalt an einer Gastuniversität einfach zu organisieren sein.
  • Der Zugang zum ein- bis zweijährigen Masterstudium kann an eine Selektionshürde gebunden sein.