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29.01.08

EPIEPI EstyEPI

Daniel C. Esty präsentierte am WEF in Davos ein Ranking über den Stand des Umweltschutzes. Aus dieser Liste können einige bemerkenswerte Feststellungen gezogen werden:

In Sachen Umweltschutz stehen viele afrikanische Länder am Schluss. Der Autor meint, dass es nicht nur eine Sache des Geldes sei. Es fehle oft auch am politischen Willen. [Brecht würde dazu vielleicht sagen: «Erst kommt das Fressen, dann die Moral.»]

EPI RankingReichtum allein macht nicht umweltfreundlich, vgl. Europakarte unten! Erstaunlich ist, dass baltische Staaten besser abschneiden als Belgien, Holland, Luxemburg...

Die Schweiz ziert über alles Platz 1 des Rankings («Switzerland tops the global list of countries ranked by environmental performance.»). In Sachen Umweltschutz in der Landwirtschaft steht es um die Schweiz aber schlecht. Bezüglich ihrer Nachhaltigkeit belegt sie sogar Rang 149, den allerletzten, weltweit gesehen. Im Kommentar meint der Autor, die Schweizer Landwirtschaft richte grossen Schaden an in Umwelt und Wirtschaft. Sie sei hoch subventioniert und sperre die Entwicklungsländer vom Markt aus. Schweizer Bauern setzen zu viel Dünger und Chemie ein und fördern die Erosion des Bodens durch die Nutzung von Ufergebieten und Steilhängen.

Der Autor selber beklagt sich, dass er von vielen Staaten nicht genügend mit Informationen unterstützt wurde, deshalb erreiche sein Ranking nicht die wünschbare Qualität. Und deshalb ist dieses Ranking anfechtbar. Dennoch zeigen solche Listen Trends auf, die ernst zu nehmen sind. Manchmal klärt der Blick eines Aussenstehenden eine etwas verfahrene Situation (dies als Tipp für Schweizer Landwirtschaftspolitiker). Als aussenstehendes Beispiel (Zitat Esty im «Tages-Anzeiger» vom 29. Jan 2008 auf Seite 34): «Was den Klimawandel betrifft, stehen die USA ganz schlecht da, ebenfalls bei der Abfallentsorgung. Fakt ist aber auch, dass die USA in vielen Bereichen absolut führend sind, etwa beim Trinkwasser. Das ergibt dann Platz 39. Wenn ich den Report in Europa präsentiere, sind die Leute schockiert, weil sie geglaubt haben, die Amerikaner seien die schlimmsten Umweltverschmutzer und lägen noch viel weiter hinten. Stelle ich den Report in den USA vor, sind die Leute ebenfalls schockiert, weil sie meinten, ihr Land sei top.»

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