• Die einen sagen, in der Schweiz gäbe es 10'000 offene Stellen für Informatiker
• Cash meldet sogar deren 25'000
• Financial Times stellte 1999 fest, dass in Europa 500'000 Informatiker fehlen
• Deutschland stellt 20'000 Green Cards für Informatiker aus
• ... (Fortsetzung siehe Tageszeitungen)

Einige Schweizer Zahlen

Ohne Quereinsteiger könnte die Informatik nicht existieren!

• Informatikanwender
  • erledigen ihre Arbeit mit Computerunterstützung
  • Probleme:

    • Zahl der Informatikanwender hat sich bisher pro Jahrzehnt fast verdreifacht. Diese Entwicklung flacht stark ab, wir sind im Sättigungsbereich.
    • 88% der Informatikanwender in der Schweiz sind Quereinsteiger, sind weniger als 10 Jahre dabei, wurden umgeschult oder ungenügend ausgebildet
    • In 10 Jahren werden ICT-Vertraute die Mehrheit unter den Informatikanwendern stellen

• Informatiker
  • befassen sich schwergewichtig mit Informatikdienstleistungen, namentlich für Bereitstellung und Betrieb von Informatikmitteln.
  • Probleme:

    • Zahl der Informatiker seit 10 Jahren konstant
    • Viele Informatiker sind seit 20 Jahren dabei. Ihre Arbeit hat sich stark verändert (z.B. "Lochkartenfachmann")
    • Quereinsteiger haben oft nur punktuelle und stark systembezogene Informatikkenntnisse
    • Die Weiterbildung vieler älterer Informatiker ist aus vielen Gründen ungenügend

• Konzeptwissen vs. Produktewissen

  • Nicht Wissensanhäufung sondern gezielte Wissensergänzung schafft Informationsvorsprung

Lehrerausbildung, "Das tiefe Loch bei der Informatikausbildung" Gründe: ICT verbreiteten sich so rasch, dass viele Schulen durch die Entwicklung überrollt wurden Lehrer bringen nur Stoff in die Schule, den sie selber kompetent beherrschen Lehrer fürchten, von Informatikfreaks unter den Schülern bloss gestellt zu werden Manche Schulen stehen der ICT eher distanziert gegenüber Sonderaktion! Systematische Vermittlung von Informatik-Konzeptwissen und Informatik-Didaktik an alle Lehrpersonen Sicherstellung angemessener Informatikmittel in den Schulen (inkl. techn. Betreuung) Verzicht auf Hektik bei der Einführung der Inforamtik in der Schule. Lehrpersonen brauchen genügend "Vorlauf". Die Informatik beginnt im Lehrerzimmer Systematische, modulare Ausbildung Informatik auf ausgewählten Gebieten einsetzen, Erfahrungen sammeln Informatikmittel selektiv auswählen und einsetzen Beratung akzeptieren

Quelle:

Carl August Zehnder (ETH Zürich), Vortrag am SFIB-Regionalkolloquium Olten, 23.09.2000

Referenzen:

1. Carl August Zehnder: Informatik-Allgemeinbildung, Gymnasium Helveticum, Nr. 3/2000
2. "Informatik Schweiz" mit Antworten und Links zu Fragen der Informatik-Ausbildung