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29.12.05

Ein Buch, das mich tief bewegt hat.

«Es war einer der letzten Tage des Jahrhunderts. Gegen Nachmittag begann es zu regnen. Am Abend sass Tea-Bag im Zelt des Flüchtlingslagers. Schweden, dachte sie. Da will ich hin. Dort habe ich mein Ziel.»

Lesen Sie «Tea-Bag». Verschenken Sie das Buch. Kein denkender Mensch kann von Henning Mankells neuem Roman enttäuscht sein! (Svenska Dagbladet)

Nachwort: «Dies ist ein Roman. Aber Tea-Bag existiert in Wirklichkeit. Ebenso wie Tanja und Leyla. Wie sie tatsächlich heissen, hat keine Bedeutung. Das Wichtige ist ihre Geschichte.

Viele haben mir unterwegs geholfen. Zahlreiche Eindrücke, Gefühle und unabgeschlossene Erzählungen sind in die Buchseiten eingewoben.

Viele Menschen haben sich engagiert. Ihnen allen gilt mein Dank.» Henning Mankell, September 2001

Rezension der Amazon.de-Redaktion: «Der in seinem Hauptberuf als Kriminalautor mit seinen Wallander-Romanen so erfolgreiche Henning Mankell legt mit «Tea-Bag» nun schon seinen dritten Afrika-Roman vor - und der ist abermals eine Enttäuschung. Zwar spielt das Ganze diesmal nicht in Afrika, aber eine Afrikanerin, die sich als Flüchtling in einem spanischen Auffanglager aus einem spontanen Entschluss den "Namen" Tea-Bag gibt, spielt darin eine der Hauptrollen. Von der Kritik sind die beiden ersten Afrika-Romane nicht sonderlich euphorisch aufgenommen worden. ... Auch «Tea-Bag» ist zweifellos gut gemeint, für Begeisterungsstürme indes besteht auch diesmal kein Anlass.»

LuPi meint dazu: Was ist ein "Africa-Roman"? In diesem Roman erhalten drei junge Frauen eine Sprache; eine kommt aus Africa, eine aus Iran und eine aus Russland. Sie erzählen ihre Geschichte von der Flucht und dem Leben "am Rande des Tageslichts". Es ist doch kein "Africa-Roman", schon eher ein "Schweden-Roman" oder "Europa-Roman".

Auch wenn sich die Amazon-Redaktion nicht für Begeisterungsstürme zu haben ist, nach meiner Meinung hat Mankell das Wesen von Flüchtlingen verstanden und gekonnt und echt zu Sprache gebracht. Die Amazon-Redaktion möchte von Mankell lieber wieder Krimis lesen, genau so wie der Verleger in «Tea-Bag» den Poeten zu einem Kriminalisten vergewaltigen wollte.

Es gibt aber auch Sorgfältigeres im Internet über diesen Roman zu lesen.