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Catalin Dorian Florescu
«Jacob beschliesst zu lieben»
Roman, C. H. Beck, 8. Aufl. 2012
A. Textkommentar (Lukas)
S. 27/28: Ein Hahn sprang auf den Tisch, plusterte
sich auf und krähte
los, obwohl die Sonne bereits hoch stand. «Der Hahn kräht
am helllichten Tag», sagte Niklaus, mein künftiger Grossvater. (Hier wurde erstmals der Erzähler erwähnt.)
S. 64: ..., die Fortsetzung des Hungers im Magen war jener nach dem
Leben des andern.
S. 92: Gröfaz (Grösster Feldherr aller Zeiten, verulkende
Form für Hitler)
S. 117: [Der Erzähler versteckt sich auf dem Friedhof in einer
Gruft] ... Ich zündete eine der Kerzen an, ..., doch ein Luftzug
blies sie wieder aus. (In einer Gruft ist es mehr oder weniger
windstill; besonders dort, wo die Aussenwelt das Licht in der Gruft
nicht sehen darf.)
S. 118: Er [der Grossvater] ging ins Haus zurück und weckte seine
Tochter. Während sie das Frühstück vorbereitete, holte
er Wasser vom Brunnen und wusch sich in der Küche neben dem Herd.
Danach kam Mutter dran, die mit langsamen Bewegungen den Lappen über
ihren runden Bauch führte. (Tochter und Mutter sind die selbe
Person, Titel aus unterschiedlichen Perspektiven, verwirrend; drankommen
statt an die Reihe kommen???)
S. 125: Sie [die Fliegen] drangen mir in die Augen
und den Mund, ...
(das war kurz vor dem ersten Schnee ...)
S. 255: ... und ein Feuer gemacht, auf dem die
Frauen kochen konnten. Er brannte lange und ... (Es brannte lange
...)
S. 256: Als der Nebel sich an manchen Stellen
lichtete, wurde ein sanftes, welliges Hügelland sichtbar, mit
Wiesen voller Obstbäumen. (voller Obstbäume)
S. 299: Das einzige Zeichen, das er dort unten
eine langwierige Arbeit verrichtete, ... (Zeichen, dass er ...)
B. Titel «Jacob beschliesst zu lieben» (Lukas)
"beschliesst": diese aktive Formulierung ist eigentlich
falsch; denn über
ihn wurde und wird beschlossen. Dass er überlebt, hat er nur seinem
unbändigen Lebenswillen zu verdanken. Diese Unbändigkeit
konnte sich erst entwickeln, als er zuerst von der Fuchtel des Vaters
befreit war und dann jener der Deportation entkommen konnte.
"zu lieben": was er liebt, wird bis zuletzt nicht klar. Zaghafte
Liebeleien gibt es zwar. Am Schluss konnte er nicht nach Deutschland
ausreisen, da ihn jemand (!) bei den Russen verraten hatte. Die rumänische
Armee deportierte kurz darauf die übrig gebliebenen Deutschen
in eine noch unwirtlichere Gegend, wo statt der versprochenen Häuser
nur Bodenmarkierungen angebracht waren. Was Liebliches ist (für
mich) nicht zu erkennen. Die einzige vertrauensbildende Beziehung war
jene zur Zigeunerin, die ihm aber den Stiefbruder bescherte.
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